Die großen Koran-Übersetzer im deutschsprachigen Raum

Diese Gelehrten und Übersetzer haben Brücken zwischen Sprachen und Kulturen gebaut. Ihre Arbeit ermöglicht es Millionen, den Koran in deutscher Sprache zu verstehen, zu reflektieren und zu leben.

Bubenheim & Elyas

Moschee-Standard

Diese von saudischen Institutionen geförderte Übersetzung (2004) ist in vielen Moscheen verbreitet. Sie bietet eine ausgewogene Mischung aus Texttreue und Verständlichkeit mit zahlreichen Fußnoten.

„Jeder Mensch hat das Recht, die Worte Gottes zu lesen - ohne Barrieren."
— Aus dem Vorwort
2004
Ausführlich
Moschee

Prof. Dr. Rudi Paret

Akademischer Standard

Die 1966 erschienene Übersetzung des Tübinger Islamwissenschaftlers gilt als philologisch genaueste deutsche Koranversion. Parets Werk verzichtet bewusst auf theologische Interpretation und bleibt nah am arabischen Text.

„Diese Übersetzung ist wissenschaftlich gehalten, ohne den religiösen Charakter zu verlieren."
— Rudi Paret im Vorwort
1966
Wissenschaftlich
Philologisch

Abu Rida (M. A. Rassoul)

Populär

Diese seit den 1990er Jahren weit verbreitete Übersetzung zeichnet sich durch klare, einfache Sprache aus. Sie wird oft in Moscheen verwendet und richtet sich besonders an muslimische Familien und Konvertiten.

„Der Koran ist die letzte göttliche Offenbarung, und jeder Mensch sollte sie in seiner Sprache verstehen können."
— Abu Rida
1990er
Einfach
Praktisch

Azhar-Übersetzung

Poetisch

Diese weniger bekannte Übersetzung besticht durch ihre poetische Sprache und sensible Wortwahl. Sie vermittelt besonders die spirituelle Dimension des Korans und eignet sich gut für meditatives Lesen.

„Verstehen ist der erste Schritt zur Liebe. Möge jeder Leser diesen Schatz finden."
— Aus dem Vorwort der Azhar-Übersetzung
2003
Lyrisch
Spirituell

Amir Zaidan

Philosophisch

Zaidans Übersetzung (2000) verbindet theologische Präzision mit philosophischer Tiefe. Der österreichische Konvertit und Gelehrte legt besonderen Wert auf die Vermittlung des koranischen Weltbildes.

„Der Koran spricht die Seele an. Übersetzen bedeutet, zwischen Herz und Verstand zu vermitteln."
— Amir Zaidan
2000
Kontextuell
Tiefgründig

Ahmadiyya Muslim Jamaat

Kommentierte Ausgabe

Die erste vollständige deutsche Koranübersetzung der Ahmadiyya-Gemeinde erschien 1954. Sie kombiniert philologische Genauigkeit mit missionarischem Eifer und ist besonders für ihre ausführlichen Erläuterungen bekannt.

„Der Koran ist ein Licht, das nur demjenigen leuchtet, der den Wunsch hat, wahrhaftig zu sehen."
— Aus dem Vorwort der Ahmadiyya-Übersetzung
1954
Kommentiert
Missionarisch

Vergleich der Übersetzungen

Übersetzer Jahr Stil Besonderheiten Zielgruppe
Ahmadiyya 1954 Missionarisch Ausführliche Kommentare Interessierte, Muslime
Rudi Paret 1966 Wissenschaftlich Philologisch genau Akademiker, Studenten
Abu Rida 1990er Einfach Breite Verbreitung Familien, Konvertiten
Azhar 2003 Poetisch Spirituelle Betonung Meditative Leser
Amir Zaidan 2000 Philosophisch Kontextuelle Erklärungen Theologen, Denker
Bubenheim & Elyas 2004 Praktisch Viele Fußnoten Moscheegemeinden

Welche Übersetzung passt zu Ihnen?

Für akademische Studien

Rudi Parets Koranübersetzung ist besonders präzise, textnah und eignet sich für tiefgehende Studien im Bereich Semantik, Grammatik und Struktur.

Empfohlen: Rudi Paret

Für spirituelles Lesen

Die Azhar-Übersetzung oder Amir Zaidans Werk eignen sich besonders für meditative Lektüre und sufi-orientierte Ansätze.

Empfohlen: Azhar + Zaidan

Für den Unterricht

Bubenheim & Elyas oder Abu Rida bieten klare Sprache mit Erklärungen, ideal für Jugendliche und Unterrichtssettings.

Empfohlen: Bubenheim/Elyas